Dienstag, 2. April 2013

11.3.13 von Honningsvag nach Tromsö, Hurtig-Tag 8

Um 1:30 Uhr düdelte entspannende Musik aus dem Lautsprecher – Nordlichtalarm in vier Sprachen (norwegisch, englisch, deutsch, französisch, bei allen Ansagen in dieser Reihenfolge). Axel stöhnt und dreht sich rum, ich ans Fenster oder eher an das Guckloch mit 20 cm Stahlummantelung davor. Ja, da waren grüne Schleier, ohne Brille gesehen. Ok, freue mich, dass wir in Ivalo draußen waren und krabble wieder ins Bett. Bei dem Sturm und dem Geschaukel raus? Nee.

Bin auch nicht sicher, ob wir einen Hafen ausgelassen haben. Berlevag und Mehamn habe ich nicht mitgekriegt. In Kjollefjord sind wir wohl gewesen, nach dem Nordlicht war was.

Was für ein Krach beim Schlafen! Ich war mir nicht sicher, ob mir die Konstruktion nicht vielleicht auf den Kopf fällt. Gut schlafen ist jedenfalls was anderes....

Als es schon hell ist und weniger schaukelt, linse ich mal aus unserem Loch: weiße Berge ganz nah. Wir nähern uns Honningsvag. Eigentlich 5:30-6:15, aber wir kommen erst um 5:55 an. Pünktlichstes Schiff? - hej, was ist los? Wenn wir einen Hafen anlaufen, bin ich normalerweise draußen und muss gucken. Heute nicht, bin zu spät und außerdem waren wir hier schon mal in wachem Zustand im Sommer, erkenne alles auch durchs Guckloch. Wir parken direkt vor dem Schild.


Nach der Abfahrt duschen, das Schaukeln ist vorbei, kurz nach 7 sind wir beim Frühstück. Alle „Grünen“ sind wieder lebend aufgetaucht. Draußen sind tolle Aussichten. Kurz vor 8 war Einwickeln angesagt und raus, Havoysund. Mal festen Boden unter die Füße und Schiff von außen betrachten. Es ist richtig schön vereist. Gabelstapler haben Fisch eingeladen und einer musste sich über uns ärgern, weil wir Touris da rumlaufen mussten.








Abfahrt war um 8:45. Kurz nach 9 kam die Nordnorge schön schaukelnd um die Ecke, und die erste Winksession stand an (das hatte ich bei den vielen Eindrücken über die paar Tage komplett vergessen, aber es sind Fotos da). Bei uns waren mehr Leute draußen.


Schaukelschiff





Danach haben wir eine Stunde im Panoramasalon gehockt, mit den Computis alles gecheckt, Foren gelesen, bis kurz vor einem Ölfeld. Draußen scheint mal die Sonne, aber vor uns ist wieder eine Wand. Schnee war unterwegs schon, es soll noch mehr kommen. Während der Vorbeifahrt an der Ölfirma waren wir beschäftigt mit Einpacken, aber wir haben es durchs Bullauge gesehen.





1,5 Std. Hammerfest. Was ist Pflicht? Der Eisbärenclub. Da könnte man sich länger drin aufhalten, aber wir wollen ja noch ein bisschen von der Stadt sehen (Das artet ja schon wieder in Stress aus, ich dachte, den hätte ich mit der letzten Postkarte beendet!). Ich werde Mitglied, es gibt einen EisbärPin und einen Autoaufkleber, dann geht’s spazieren. Weiter oben ist eine Kirche, da haben wir mal ganz tolle Aussichten. Als wir aus der Kirche raus kommen, sieht man schon wieder gar nichts mehr und es schneit. Hier wechselt das Wetter wirklich alle 5 Minuten!

 




Zurück gehen wir gleich zum Mittagessen und dann ein Schläfchen halten, wir haben Nachholbedarf. Es passt prima, draußen ist dicke Suppe.

In Öksfjord waren wir mal kurz draußen. Dort hatten wir 15 Min Verspätung.




Dann hatte ich mal Lust auf die leckeren Waffeln, für die per Lautsprecher schon Werbung gemacht wurde, aber: es waren keine mehr da. Ok, spart Kalorien. Ein gemütlicher Nachmittag, durchs Schiff bummeln (weit kommt man nicht...), aufräumen in der Kabine (auch sehr überschaubar).

Beim Abendessen gibt’s wieder soooo guten Nachtisch... Danach ist der Zeitplan voll: Eigentlich noch beim Abendessen um 19:15 ist Skjervoy für eine halbe Std., soll ich schon eingemummt zum Abendessen? Ob das klappt? Um 21 Uhr Polarlys angekündigt, um 21:15 ist ein Vortrag vom Reiseleiter „Trolle, Trollfjord und die Schlacht im Trollfjord“, klingt mal interessant, um 23:45 ist Tromsö, wobei damit zu rechnen ist, dass wir kollektiv müde sind.

Wie war es dann: In Skervoy schneite es fürchterlich. Hab nur von drinnen geguckt, A. war kurz draußen





Um 21 Uhr war die Polarlys angekündigt. Wir waren etwas später, sie auch, sie waren vermutlich mehr, aber wir mit Fahne! Das zählt uns doppelt :-).



Bei dem Vortrag haben wir uns an die Tür gesetzt um zu flüchten, falls es zu warm oder zu langweilig wird. Die Tür ließ er schließen, dass er nicht gestört wird. Die Erwartungen wurden gar nicht erfüllt, höchstens 20 min, er erzählte nix von einer Schlacht, nur dass man nicht in den Trollfjord fahren darf und irgendwas über Trolle. Habs noch nicht mal notiert und den Rest sofort vergessen.

Wir haben eine Gruppe Japaner an Bord. Sie standen hinter der „Voliere“ und dem Treppenabgang und warteten auf Nordlicht. Leider schneite es leicht, aber sie guckten fleißig in den Himmel. Nur noch –6°, es ist richtig warm geworden.

Um 22:15 waren wir müde und sind ins Bett. Noch 1,5 Std. einfach so rumhängen und warten ist doof. Tromsö im Dunkeln wäre natürlich auch nicht schlecht... Und so kam es, als ich orange Lichter von einem Ort von draußen reinleuchten sah, dass ich um 23 Uhr wieder aufgestanden bin. Wir sind die Strecke schon mal an einem schönen Sonnentag gefahren. Vorsichtig leise angezogen und eingemümmelt, zuerst nach hinten oben raus, dort war es ziemlich glatt und die Asiaten immer noch verzweifelt und erfolglos am Nordlicht-Suchen. Es war sogar teilweise klar, es hätte also sein können. Bei Tromsö soll das Einfallstor für die elektrischen Teilchen sein, deshalb ist hier die Chance am größten.

Dann bin ich nach vorne. Bin fasziniert: Die Leute schlafen in der Lounge auf der Couch. Sowas gibt’s bei anderen Fähr-Firmen nicht, man muss bei Nachtfahrten eine Kabine buchen.

Alfred hielt fast alleine die Stellung auf der „Brücke“, dem Balkon. Tolle weiße Berge im Dunkeln. Die Berge sind nicht so hell, wie sie auf Fotos wirken, aber man sieht sie gut wegen dem Schnee.


Da vorne ist es ganz ruhig! Und es zieht nicht. Weit vor der Brücke haben wir angehalten und auf irgendwas gewartet. Das ‚irgendwas’ war ein Schiff, das uns entgegen kam, dann durften wir weiter. Die Stille war toll. Unter der Brücke durch und dann konnten wir anlegen. Massen von Menschen verließen das Schiff, auch die Japaner. Aber es kommen auch viele neu rein.
 

Wir treffen uns in der Cafeteria mit Jens, alle Achtung, zu nachtschlafender Zeit kommt er regelmäßig über den Berg gefahren, um Leute in einem Schiff zu besuchen! Wir sind die einzigen, die in der Cafeteria hocken. Jetzt müsste ich den Kaffeebecher holen, aber dann würde ich wieder meinen Schläfer stören, nein, das lasse ich lieber.
 

Wir haben bis kurz vor halb 2 dort gesessen, dann musste Jens gehen, sie rufen nachts nicht auf, dass Gäste das Schiff verlassen sollen... irgendwie verständlich. Er kam auch grade noch raus, die Ausflügler waren schon wieder zurück und im Schiff.

(Erklärung von Jens: Es hat erst jetzt geschneit, letztens hatten sie viel Regen und 10 cm Eis auf den Straßen. Es schneit im Winter weniger und regnet mehr in Tromsö, besonders in den letzten beiden Jahren).

Beim Drehen sind wir immer noch vorne draußen, es ist immer noch nicht kalt.

Um 2 war ich im Bett, jetzt konnte ich schlafen.

-und jetzt ist erst mal wieder Pause....-

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